Haben Sie schon einmal gesehen, wie Menschen in früheren Zeiten "unter Tag" gearbeitet haben? Waren Sie schon mal in einem Bergwerk? Wenn nein - kommen Sie unbedingt ins Schaubergwerk Leogang. Wenn ja - kommen Sie trotzdem. Hier zeigen wir Ihnen bei einer Führung anschaulich, wie die Erwachsenen, aber auch die Kinder, früher hier arbeiteten.
Danach besuchen Sie das Gotikmuseum - inzwischen weltbekannt. Berühmte Ausstellungen - immer wieder auch mit Leih-Exponaten aus der ganzen Welt - sind ein Erlebnis für die ganze Familie!
Knapp 5 km westlich von Leogang - südlich des Ortsteils Hütten, liegt der Schwarzleograben mit den vier Revieren Schwarzleo, Nöckelberg, Vogelhalte und Inschlagalpe.
Das größte Revier ist der Bergbau Schwarzleo. Er beginnt in ca. 1.020 m Höhe an der Talsohle mit der Grube des Erasmus- und Johannesstollens. Etwas höher liegen die Gruben des Herren-, Christoph- und Maria-Heimsuchungsstollen und des Barbara- und Danielstollens. Letzterer wurde im 14. Jahrhundert mittels Schrämmarbeit angelegt und ist heute als Schaubergwerk befahrbar.
Betrachten Sie das Bergbaumuseum nicht mit den Augen des von moderner Technik verwöhnten Mitteleuropäers. Für kurze Zeit tauchen Sie ein in eine Welt, wo Knappen den Großteil ihres Lebens unter härtesten Bedingungen verbrachten und nur knapp mehr als das Nötigste verdienten. Kinderarbeit war damals in ganz Europa und der neuen Welt noch üblich, so auch in Leogang. In den meisten Schaubergwerken fahren Sie mit der Bahn zur Besichtigung - nicht so bei uns. Wir wollen einen unverfälschten Eindruck vom mittelalterlichen Bergbau vermitteln. Daher gehen Sie zu Fuß, manchmal gebückt und im Gänsemarsch durch die engen Stollen. So mancher Schauder überläuft den Rücken der Besucher beim Gedanken an das mühevolle Leben unter Tage.
Das Bergbau- und Gotikmuseum Leogang widmet sich in besonderer Weise der Dokumentation spätmittelalterlicher Sakralkunst, die im Zusammenhang mit der Montankultur steht. Es besitzt eine europaweit einzigartige Sammlung gotischer Figuren von alpenländischen Bergbauheiligen.
Entdecken Sie die Bergbauheiligen Mitteleuropas und ihre Geschichten, die den Bergbau und das Leben der Knappen in Leogang so interessant machen.
Die heilige Barbara gilt als Hauptpatronin der Bergleute und wird am 4. Dezember gefeiert. Die Barbarazweige haben im Volksbrauchtum einen besonderen Stellenwert. Zweige von Blühpflanzen (Kirsche, Forsythie) die an diesem Tag geschnitten werden, sollen am heiligen Abend blühen, um Glück und Segen zu verheißen. Vor dem Ausfahrtsstollen des Schaubergwerkes ist eine kleine Andacht-Nische mit einer Gebetstafel errichtet.
Das Gebet lautet:
Heilige Barbara ich bitte Dich,
behüte und beschirme mich;
damit nach dunkel tiefem Schacht
mir stets die Sonne wieder lacht;
erhalt mir Kraft zu neu' Gedinge,
auf dass auch jedes Werk gelinge,
erbitte mit ein froh "Glück auf"
und segne meinen Lebenslauf.